
ie „Neue Leipzig-Charta“ (2020 vom Bund mit beschlossen) ist Basis für die Stadtplanung „Raumwerk D„, Leitlinie der Charta für eine nachhaltige Stadtentwicklung: „ein gesundes Lebensumfeld geprägt durch grüne und blaue Infrastrukturen, eine hohe Biodiversität und nachhaltige Mobilität mit Focus auf dem Fahrradverkehr und dem ÖPNV.“ (Begleittext)
Anfang Juni präsentierte das Umweltamt die „Merit-Order„, eine Maßnahmen-Planung für „Klimaneutralität bis 2035„, wozu sich Düsseldorf 2019 verpflichtet hat. Der damalige Klima-Beschluss – von allen Ratsparteien mitgetragen – verlangt dafür einen konkreten Handlungspfad, der durch die Merit-Studie beschrieben wird. Doch die aufwändige Studie verschwand kurz nach deren Veröffentlichung (27.06.21). zunächst aus der Öffentlichkeit, zu brisant waren Forderungen nach Reduzierung des privaten Autoverkehrs, des öffentl. Parkraums oder gar Tempo 30. Deshalb wurden zunächst einige Begriffe CDU-konform verändert: Das Handlungsziel „Reduzierung der Attraktivität des motorisierten Individualverkehrs (MIV)“ wurde z.B. ersetzt durch das abschwächende CDU-Ideologem „Optimierung des MIV“ (->Änderungen) und dem Rat zur Kenntnisnahme vorgelegt (18.11.21), ein Beschluss wurde aber nicht gefasst, was unserer Meinung nach dem Beschluss zur Klimaneutralität von 2019 widerspricht.Die Studie weist für das Ziel der Klimaneutralität einen Restbetrag von 40.000 t CO2 aus, selbst bei Umsetzung aller angegebenen Maßnahmen, und nennt als Lösung gar City-Maut und autofreie Innenstadt.
Hintergründe für die Änderungen in der Merit-Studie Der Handlungspfad zur Klimaneutralität des Umweltamtes stelle lediglich eine „Potentialanalyse für einen Einstieg in einen Bewertungs- und Diskussionsprozess“ dar, brauche weitere Absprachen, u.a. mit dem damals neuen Verkehrsdezernenten J. Kral (vgl. RP, 11.6.21). Als Hintergrund darf angenommen werden, dass die Klima-Maßnahmen den Verantwortlichen der CDU missfielen: „Reduzierung“ des MIV, „Parkraum-Verknappung bei öffentlichen Parkplätzen u. Anwohnerparken“ – in der Neufassung „Wirksame Parkraumbewirtschaftung öffentl. Parken“ und „Neustrukturierung Anwohnerparken“ – sowie höhere Parkgebühren zudem die Forderung nach „zeitnaher, stringenter Umsetzung“; überraschend: Innerstädtisches „Tempolimit 30“ ist in der Studie weiterhin enthalten.Die Manipulation von Maßnahmen für die Reduzierung des privaten Auto-Verkehrs und die fehlende Beschlussfassung zur Merit-Studie stellen eine Teil-Abkehr von dem ehrgeizigen Ziel der Klima-Neutralität dar. – Man darf gespannt sein, wie die Diskussion über die Vorlage der geänderten Merit-Order im OVA und Umweltausschuss verläuft, wir werden den Weg der neu gefassten Merit-Order weiter kritisch begleiten; auf Anfrage kann die Originalfassung vom Juni ’21 bei uns bezogen werden.
Der Vergleich zwischen Umwelthoilfe und Stadt für saubere Luft
die Belastungsschwerpunkte Merowinger und Corneliusstraße durch Pförtnerampeln um bis zu 21 % der Verkehrsmenge entlastet,- die Radinfrastruktur verstärkt ausgebaut,
- der Busverkehr durch Vorrangschaltungen beschleunigt,
- kostenlose Parkplätze in der Innenstadt abgeschafft und die Parkraumbewirtschaftung auf deutlich mehr Gebiete ausgeweitet,
- auf zahlreichen Hauptstraßen sowie im Umfeld sensibler Einrichtungen wie Kindergärten und Pflegeheimen zur Reduzierung der Lärm- und Luftbelastung Tempo 30 angeordnet,
- strukturelle Verbesserungen eingeführt wie mehr Personal in der Radverkehrsabteilung und eine neue „Kleine Kommission Radverkehr“, was zu mehr Sicherheit u. Komfort im Radverkehr beiträgt.“
Was wir jetzt brauchen: Platz für Fahrradverkehr, Fußgänger und Fußgängerinnen, saubere Luft und einen zuverlässigen, günstigen, modernen und gut ausgebauten öffentlichen Verkehr mit Bus und Bahn. Allein ein Wechsel von Verbrenner- auf Elektroautos genügt nicht, um in Zukunft nachhaltig mobil sein zu können.“ (Text der DUH zur Mobilität -> hier )
In dem empfehlenswerten Text „Vorfahrt für Gesundheit„, werden diese Ziele erklärt und mit Beispielen erläutert: so der kostenlose öffentliche Personennahverkehr in Murcia (Spanien) und Luxemburg (Stadt und Land) oder die fußgängerfreundliche Stadt Bern.






