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Bessere Taktung und Anschlüsse im Stadtbahnnetz, jedoch ohne soziale Ausgestaltung – Armenküche fordert ein 10€-Sozialticket.

Die vom Rat am 10.03. beschlossene Aktualisierung des Nahverkehrsplans – ursprünglich im Mai 2017 aufgestellt –  beabsichtigt „das Angebot von Bussen und Bahnen im Stadtgebiet kurzfristig zu optimieren“, dient damit der „Weiterentwicklung der Mobilitätsangebote in Düsseldorf“, besonders des ÖPNV.
Obwohl die Neu-Planung auch die Finanzierung und den „Dienstleistungsauftrag“ der Rheinbahn betrifft, findet sich kein Hinweis auf eine soziale Gestaltung der Tarife, z.B. auf ein 365-Tage-Ticket, wie es im Mobilitätsplan D gefordert wird. – Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf eine Leser-Umfrage der RP, bei der die Befragten sich eine deutlichee Senkung der Tarife wünschten (RP, 22.07.2019), den heutigen Kommentaren von A. Lieb und J. Ruhnau zur Erinnerung! Hier
Eckpunkte des neuaufgestellten Nahverkehrsplans
  • Einheitliches Taktschema: 10/20-Minuten-Takt Montag bis Freitag ab Betriebsbeginn bis etwa 20.30 Uhr und Samstag etwa 9 bis 20.30 Uhr, 15/30-Minuten-Takt zu den übrigen Zeiten; […]
  • Optimierte Takte bei Linienüberlagerungen (etwa 5-Minuten-Takte zum Freiligrathplatz oder zur Werstener Dorfstraße statt wie heute abwechselnd alle 3 und 7 Minuten eine Bahn); […]
  • Linienoptimierung im Stadtbahn-/Straßenbahnnetz mit dem Ziel der Realisierung eines 10-Minuten-Takts in der Hauptverkehrszeit als Mindeststandard auf allen Linien; […]
  • Prüfung von Angebotsverbesserungen, zum Beispiel die Ausweitung des 5-Minuten-Takts im Hochflur-Stadtbahnnetz durch Verlängerung einer Linie vom Hauptbahnhof nach Lierenfeld […]
  • Bessere Pünktlichkeit durch Abbau von Konflikten im Zuge der Linien- und Fahrplanoptimierung der Rheinbahn-Linien untereinander an dicht befahrenen Knotenpunkten. (Pressedienst vom 10.03.22)
Zu den Wünschen nach sozial gestalteten Tarifen
Pater W. Sieffert (Altstadt-Armenküche) fordert z.B. ein 10-Euro-Sozialticket für bedürftige Menschen (RP, 18.03.22). – Wie oben dargestellt, zeigt eine Leserumfrage der RP den Wunsch nach günstigen Tarifen – der Tenor der dazu besonders zahlreichen Zuschriften: „Busse und Bahnen kosten zuviel, vor allem wenn man über die Stadtgrenzen hinaus fährt oder mit Einzelfahrschein unterwegs ist.“ (RP, 22.07.2019, S. C1) – Soviel zu der von vielen Verantwortlichen kolportierten Aussage, der Preis der öffentlichen Mobilität sei gar nicht entscheidend. Und angesichts von 19 Mia € Subventionen für den Autoverkehr (siehe Beitrag unten) sollte eine Subventionierung des ÖPNV für eine soziale Preisgestaltung doch wohl möglich sein! (Man frage nach in Monheim, wo es einen kostenlosen ÖPNV gibt, zusätzlich Beihilfen für Monatskarten für Fahrten außerhalb der Stadtgrenzen.)
Auch der gewerkschaftsnahe Autoclub Europa (ACE) fordert „sozialverträgliche Maßnahmen für den Umstieg“ auf den ÖPNV, u.a. ermäßigte Tickets für AutofahrerInnen, die Park & Ride nutzen. (ACE Lenkrad, 26.01.22)
Und wir möchten auf eine – eigentlich illegale – Abstimmung für die Einführung von umlage-finanzierten Tickets hinweisen, wie sie sogenannte „Phantom-Studenten“ durchführen, indem sie durch künstliche Verlängerung ihres Studiums für den Semesterbeitrag von etwa 300€ ein kostenloses NRW-Ticket erwerben. Laut einem Bericht der WZ (28.04.2019) sollen allein an der Düsseldorfer Uni etwa 8.000 Studenten „ohne Studienabsicht“ eingeschrieben sein, ein Viertel (!) der Studenten (in Köln 4000 bis 5000).