Zum Vergleich: Das 9-€-Ticket war „ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Teuerung ab Juni 2022“ (Stat. Bundesamt, 09/22). Zudem erhöhte es die ÖPNV-Nutzung (bis zu 57% mehr Bahnreisen, 20% Neukunden), und es entstand ein „deutlicher Verlagerungseffekt“ vom PKW auf die Bahn (VDV). Aber Auto-Lindner (->“Porschegate„) und FDP-Wissing haben die Fortführung des erfolgreichen 9 €-Tickets verhindert und sich – auf öffentlichen Druck hin – zu einem 49 €-Ticket durchgerungen; darüber hinaus streiten sie mit den Länder-Ministern wegen anfallender Mehrkosten, sodass ab Mai ’24 eine Preiserhöhung kommen dürfte. Helfen könnten die 3,1 Mia. Euro für das klimaschädliche und ungerechte Dienstwagen-Privileg, aber diese Subventionierung der Autoindustrie wird auf Teufel komm ‚raus beibehalten: Da ca 80 % aller Dienstwagen – die machten ’22 2/3 aller Neuzulassungen aus – SUV’s sind, zahlen wir Anschaffung und Betrieb der meisten Luxus-Autos für die reicheren Leute mit – sozial ungerecht! (Übrigens beträgt die Summe der Auto-Subventionen mind. 19 Mia.€.)
Pater W. Sieffert (Altstadt-Armenküche) fordert z.B. ein 10-Euro-Sozialticket für bedürftige Menschen (RP, 18.03.22). Auch der gewerkschaftsnahe Autoclub Europa (ACE) fordert „sozialverträgliche Maßnahmen für den Umstieg“ auf den ÖPNV, u.a. ermäßigte Tickets für AutofahrerInnen, die Park & Ride nutzen. (ACE Lenkrad, 26.01.22) Und auch Düsseldorfer Bürger forderten niedrigere Preise, „vor allem, wenn man über die Stadtgrenzen hinaus fährt oder mit Einzelfahrscheinen unterwegs ist“. (Umfrage der RP 07/2019).
Ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket oder ein Klimaticket [kann] mit ähnlicher Verlagerungswirkung 2 bis 6 Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen. Addiert man die Zahlen bis 2030, erhöht sich das CO2-Einsparpotenzial auf 15 bis 39 Millionen Tonnen – deutlich mehr, als alle vom Bundesverkehrsministerium im Sofortprogramm vorgeschlagenen Maßnahmen zusammen.
Zur Finanzierung des zusätzlichen Bedarfs von 10 Milliarden Euro zur Verstetigung des 9-Euro-Tickets könnte der Abbau des Dienstwagenprivilegs mit einer Reform der Entfernungspauschale kombiniert werden.“
Zusammengefasst: Ein preisgünstiges ÖPNV-Ticket entlastet Haushalte mit niedrigem Einkommen, führt zu mehr Lebensqualität durch mehr regionale Mobilität, senkt die Armutsgefahr und fördert zudem den Umstieg vom Auto auf den Umweltverbund, besonders auch bzgl. der Auto-Pendler: gut für die Verkehrswende und soziale Gerechtigkeit.