Hafenausbau in Reisholz geplant – Radweg am Trippelsberg verboten!
as Oberverwaltungsgericht Münster verbietet die Protected Bikelane (PBL) Am Trippelsberg zugunsten der klagenden Firma Hille&Müller und der IHK. (Beschluss vom 29.09.21 ->Bericht). Dabei wird der öffentliche Parkraum den Anlieger-Firmen zugesprochen, schließlich seien bisher ja keine Fahrrad-Unfälle passiert. – Zu Hintergründen und unseren Fahrrad-Demos für die PBL
Diese Einschätzung halten wir weiterhin für plausibel; da allerdings bis zu einem endgültigen OVG-Urteil noch Jahre vergehen können, schlägt die BI Hafenalarm eine Vergleich mit der ortsansässigen Industrie vor: einen Radweg durch den Reisholzer Hafen, wie schon einmal geplant (Bild links).
Am 5. Juni ’21 hatten mehr als 130 Teilnehmer*innen, darunter Dirk Jansen vom BUND (Bild rechts), mit einer Fahrrad-Demo für den sofortigen Weiterbau der PBL demonstriert (siehe Demo-Aufruf); auf unseren Offenen Brief dazu gab es von Hille&Müller und OB Keller, verantwortlich für den Stopp des Radwegs, keine Reaktion. (Eine ausführliche Dokumentation zu dieser Demo mit den Redebeiträgen findet man bei „mutbuergerdemos„.)Damit ist weiterhin die Sicherheit von Radfahrer*innen, besonders auch von Schulkindern, am Trippelsberg durch manövrierende und parkende Schwerlast-LKW gefährdet, was auch ein Leserbrief an uns belegt. Ein CDU-Politiker provozierte die Zuhörer gar mit der Aussage, die Forderung nach Sicherheit für den Radverkehr sei ein „Totschlagargument“ – umgekehrt, Herr Hartnigk, wird ein Schuh draus!
Der ADFC forderte damals eine sofortige Weiterführung der schon begonnenen Arbeiten. Dafür hatten das Bündnis und die Bürgerinitiative Hafenalarm schon am 23. April zu einer Fahrrad-Demo aufgerufen, vor der Firma Hille & Müller, die gegen den Radwege-Bau klagt. – (Die Geschichte der PBL, geschrieben von M. Hollstein (hier)
Die Kritik des ADFC an dieser Vorlage wegen Begünstigung der Stahlfirma und der zunehmende Unmut darüber bei Grünen, SPD/Volt und Linken führten immerhin dazu, dass die Bezirksvertretung 9 den Vorschlag ablehnte und die Stadtverwaltung ihn in der OVA-Sitzung am 24.03.21 zurückzog. Trotz eines Votums der Kleinen Kommission Fahrrad“ für den Weiterbau der PBL wird der Baustopp aufrechterhalten, was die Stadtverwaltung in einer Informationsvorlage für die OVA-Sitzung am 11.06. mit den Interessen der Firmen Am Tripplsberg begründet. Sie seien bei der bisherigen Planung nicht ausreichend berücksichtigt, weshalb zunächst einmal Verkehrszählungen (bzgl. Fahrrad- und LKW-Verkehr) vorgenommen werden sollen, womit die weitere Verzögerung des PBL-Ausbaus erfolgt – evt. bis zur Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts irgendwann.
So werden weiterhin die LKW auf öffentlichem Raum – natürlich kostenfrei – ungestört parken können. Der geplante Verkauf der klagenden Firma, übrigens im Besitz von Tata Steel (siehe Stellungnahme der IG Metall), kann dann wohl reibungsloser über die Bühne gehen. – Und: Der Radwegsausbau widerspricht dem Ziel der Düsseldorfer IHK, evt. doch noch ein Container-Terminal im Reisholzer Hafen durchzusetzen, ein Plan, den die BI Hafenalarm mit den Anwohner*innen erfolgreich abgewehrt hat.






