Planung für die Graf-Adolf-Str. von der CDU gestoppt – Gerangel um Radweg auf  der Schadowstraße Radwegenetz in D’dorf  ein „Flickenteppich“ – Kö?!
Radfahren in der Innenstadt ist lebensgefährlich, da Radwege oft fehlen (s.u.) oder plötzlich auf der Autospur enden, wie auf der Graf-Adolf-Str. (Bild), der zentralen Ost-West-Route. Auf Wunsch der ISG  plante das Verkehrsdezernat dort beidseitig Radwege (->Verkehrstest mit Skizze), wurde aber von der Stadtspitze bzw. der CDU gestoppt, Hintergrund offenbar: kein Radweg auf Kosten einer Fahrspur, Parklets statt Parkplätze (->Kritik: ADFC, Jochen u. Detlev). Deshalb organisierten wir  dort eine Fahrrad-Aktion   (17.8.24) mit beidseitigem Pop-up-Radweg (Demo schon 02/22), danach eine Finissage des Kultur-Projekts „Eine Straße“. Im Interview (Bild) T. Köster (attac) mit M. Ambach (Eine Straße), C. Gerlach (Bürgerm.), S. Lehmann (Linke), J. Holthoff  (ADFC).
Der ADFC kritisiert das Radhauptnetz als „Flickenteppich“ (PM 16.3.24): Von geplanten 300 km (Lärm-Aktionsplan III von 2020) sind erst 34 km realisiert (->RP 12/23), nach ADFC-Rechnung nur 6 km! (->Grünstift, S. 15). So sind lt. ADAC-Umfrage (o1/24) Bürger in D’dorf unzufrieden mit der Fahrrad-Sicherheit (->Fahrradunfälle in Df). Und OB Kellers Ziel – D’dorf als „fahrradfreundlichste Stadt„- wird nicht erreicht. – Zur Situation auf und Schadowstr.,  zur  ADAC-Stadtstudie u. zu good-practice Stadt-Beispielen

Schildbürgerstreich: Radweg auf der Schadowstr. (Bild): Die kaum markierte mittige Fahrradspur, wo Fuß- und Radverkehr sich gegenseitig behindern, führt seit drei Jahren zum politischen Gerangel (Info): Entgegen einem Gutachten, das die Stadt  2 Jahre unter Verschluss hielt, soll der Radweg laut OB nun umständlich umgeleitet werden (über Liesegang- u. Klosterstr.). Das schränkt das Radhauptnetz ein und stellt den Nutzen der Fahrradstraße Am Wehrhahn (derzeit im Ausbau) zusätzlich infrage, so der ADFC. Im OVA wurde deshalb der Vorschlag der Grünen zu Sofortmaßnahmen angenommen: u.a. begrünte Trennelemente und rote Markierung.

Radwege fehlen: Radfahren in der Innenstadt lebensgefährlich
In der gesamten (Innen-) Stadt fehlen Radwege (im Bild die Einfahrt in die Hüttenstr.): neben Graf-Adolf-Str. als Ost-West-Verbindung auf den  Zufahrtsstraßen ins Zentrum (Kö, Breite u. Oststr.) und aus dem Süden (Cornelius-, Mintrop- u. Hüttenstr.), auch aus dem Westen (Erkrather bis hin zur Karlsruher Str.);  oft sind viel befahrene Radwege viel zu schmal, zudem blockieren Zehntausende Falschparker in D’dorf die Radwege. Deshalb sind viele nur ungern oder gar nicht mit dem Rad in der Stadt unterwegs, und  Bürger*innen bemängeln lt. einer repräsentativen ADAC-Umfrage zur Verkehrssicherheit (2024) „die fehlende Durchgängigkeit des Radwegenetzes und die Radverkehrs-Führung an Kreuzungen […] (sowie) die Verkehrssicherheit und haben Angst vor Unfällen“. Laut ADAC-Studie ’24 ist die Zufriedenheit mit dem Fahrrad-Verkehr in D’dorf gar zurückgegangen (dabei 13. Platz von 15 untersuchten Großstädten), wegen fehlender Durchgängigkeit des Radwegenetzes. Fazit: die Stadt sei auto- u. nicht fahrradgerecht, entgegen des OB-Ziels, D’dorf werde „fahrradfreundlichste Stadt“.
Das Auto hat im Zweifelsfall  in der städtischen Verkehrsplanung immer noch Vorfahrt, wie auch das Beispiel Kö (Planungsstillstand & Priorität des Auto, s.u.) zeigt. Darüber können auch nicht die Radwege-Planungen hinwegtäuschen, die der OB in seinem Bericht zur einjährigen Amtszeit stolz präsentierte. (->mehr)
Unsere Forderungen,  auch vom ADFC wiederholt erhoben, sind aktuell wie nie: Umverteilung des Straßenraumes zugunsten des Radverkehrs für sichere Fahrradwege – gerade auch an Kreuzungen, denn gute Radwege verbessern die Verkehrssicherheit sowie die Lebensqualität (->DUH-Studie). Der ADFC fordert für 2024 deshalb mehr Geld für den Ausbau von Rad-Infrastruktur (1 Mrd. statt 400 Mio.€ ->Info).

2023 stieg im Vergleich zum Vorjahr wieder die Zahl der Verkehrsunfälle und der Todesfälle bei Fußgängern (->Info)., auch in D’dorf (Unfallatlas Df).  Zudem gefährden 60.000 Radwege-Parker Radfahrende (->Info). Abhilfe würde ein Tempolimit schaffen. Deshalb fordern wir Tempo 30 auf möglichst vielen Straßen für die Vermeidung schwerer Unfälle, wofür auch die DUH als Sofortmaßnahme eintritt (PM, 28.10.21, Bild). (->Dazu mehr)

Kein Radweg & Chaos auf der Kö, freie Fahrt für Poser!

Ein mickriger Radweg für beidseitigen Radverkehr muss sich die Fläche mit Fußgängern teilen. Unverständlich die Regelung dort für Feste: Die Verwaltung sperrt die Kö für Fahrräder, lässt sie aber für SUVs, Auto-Poser und parkplatzsuchende PKW offen, was natürlich zu Verkehrschaos, Gestank, Gefährdung von Fußgängern und Enge für die Festivitäten führt. – Im Zweifel Vorfahrt für das Auto!

Kö-Umfrage: Wunsch nach Platz für Rad- u. Fußverkehr u. Aufenthaltsqualität Seit 2019 wird über einen Zweirichtungsradweg diskutiert, erneut angekündigt in der RP 10/21. Eine Umfrage von 11/2021, an der 1781 interessierte Bürger teilgenommen hatten, zeigt deutliche Mehrheiten für eine Umgestaltung der Kö: jeweils über 80% nutzen die Kö als Flaniermeile, stimmten für mehr Raum für Fahrrad- und Fußverkehr und weniger Auto-Parkflächen; sie kommen meist zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zur Kö, nur 16% wollen ihr Auto dort parken. – Aber seit der Umfrage gab es keine weiteren Planungen für eine autoreduzierte / autofreie Gestaltung für mehr Aufenthaltsqualittät, auch wegen des Lamentos einiger KÖ-Geschäftsleute, es würden dann „ihre“ (!) Parkplätzen wegfallen.

Aber „Es gibt kein Recht auf privates Parken am Straßenrand“,

und auch „der Radverkehr gehört zum ‚flüssigen Verkehr'“, s0 rechtfertigt Verkehrs-Dezernent Kral die Radwege auf der Hansaallee gegen die ewige Kritik an wegfallenden Parkplätzen (RP, 29.05.24/ podcast auf youtube).

Unfall-Tod einer jungen Radfahrerin auf unsicherem Radstreifen

„Radfahrer sind die Verlierer auf D’dorfs Straßen“, so ein Kommentar zum tödlichen Unfall einer Radfahrerin auf der Haroldstr. (26.10.21); die Überfahrene ist nicht nur das Opfer einer unachtsamen Autofahrerin, sondern auch unsicherer Radwege, „handtuch-breiter ‚Schutz‘-Streifen“ bzw. fehlender PBL, wie Michael H. schreibt (Leserbrief).

Schildbürgerstreich: die mittige Radspur auf der Schadowstraße

Ein  ist auch die neue, nicht nderung nach Kritik: Alle sollen aufeinander Rücksicht nehmen. Solche Radwege werden den Anteil des Fahrrads am Gesamt-Verkehr – 2019 nur bei ca 18% – nicht wirksam erhöhen.

Auf Fahrradstraßen hat der Fahrradverkehr Vorrang – nur nicht in D’dorf!
In Neuß ist ein Verkehrsversuch für mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt gestartet,  u.a mit Fahrradstraßen und einer zusätzlichen Fußgängerzone.
In Bremen verbindet z.B. die Fahrradstraße „Parkallee“ (siehe Bild) seit 02/21 das Stadtzentrum mit der Uni; Bremen gilt Münster als Vorbild einer Fahrradstadt.
In Hamburg sind für weniger Pendlerverkehr 7 neue Fahrradstraßen  geplant.
    Von dem propagierten Ziel des Bündnisses „Aufbruch Fahrrad“, des ADFC und der Grünen, den Anteil des Radverkehrs in D’dorf bis  2025 auf 25%, bis 2030 gar auf 30% zu steigern, sind wir noch weit entfernt. – Zum Vergleich: Fahrrad-Anteil am Gesamtverkehr in Bremen 25% , in Kopenhagen fast 30%.  (->Bericht von M. Hollstein)
Der „Verkehrsversuch Innenstadt“ in Neuß (seit 1.6.21) läuft zunächst bis zum 31.03.2022: „Bis dahin wird dort ausschließlich der Lieferverkehr täglich bis 13 Uhr ermöglicht, danach ist der Raum Radfahrerinnen und Radfahrern, den Passantinnen und Passanten vorbehalten. (…) Dazu werden zudem so genannte „Parklets“ installiert: Module wie Fahrradständer, Radstellen, Pflanzkästen, Terrassen, Bänke, Sitznischen, Podeste, Picknick-Garnituren und Tische, die allesamt zum Verweilen einladen und (…) zusätzliche Möglichkeiten bieten.“
Bremen hat ein gut ausgebautes Radwegenetz von 700km und einen modal split (Anteil des alltäglichen Radverkehrs am Gesamtverkehr) von 26 %; dieser Anteil soll sich bis 2040 sogar auf 40 % erhöhen. Mehr zur Verkehrswende in Bremen ist nachzulesen auf der Webseite der Initiative Bremenize und beim BUND Bremen, der auch im „Bremer Bündnis Verkehrswende“ mitarbeitet. (Zum Fahrradverkehr mehr)